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AutorenbildRhein-Neckar Dogs

Warum Gewalt im Hundetraining immer abzulehnen ist!

Aktualisiert: 23. Juni 2019


Viele Hundebesitzer lehnen Gewalt ab. Sowohl im Alltag als auch im Training mit dem Hund. Dies ist erst einmal eine sehr positive Entwicklung im Hundetraining und wir kommen immer mehr weg vom Kadavergehorsam und Training unter Zwang und hin zu einem Training mit positiver Verstärkung und einer guten Beziehung zu unseren Hunden.


Dennoch - wenn ich andere Hundebesitzer beim Spaziergang sehe oder bei dem Versuch ihrem Hund etwas beizubringen beobachte, sehe ich sehr viel angewandte Gewalt! Ob bewusst oder unbewusst aus Unwissen eingesetzt, die Auswirkungen bleiben die gleichen für den Hund.


Jeder Hund - egal welcher Größe oder Rasse - kann ohne Gewalt erzogen werden und mit einem vertrauensvollen, auf positiver Verstärkung beruhendem Training, zu einem angenehmen Begleiter im Alltag werden! Gewalt ist im Hundetraining in jeder Situation abzulehnen!
Gewaltfreies Hundetraining für Groß und Klein - für eine gute, vertrauensvolle Beziehung


Was ist Gewalt im Hundetraining?

Was verstehe ich nun aber unter Gewalt im Hundetraining? Alles, was dem Hund Leid, Schmerz, Angst oder Unwohlsein zufügt. Dies kann sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein.


Bekannt im Hundetraining sind die typischen Leinenrucks, Herunterdrücken, Herumziehen des Hundes, Hund erschrecken, Fisher-Discs, Rütteldosen, Anspritzen mit Wasser, Elektroschock-Geräte, Würgehalsbänder, Kettenhalsbänder, Anti-Zug-Geschirre, dünne hoch angesetzte Halsbänder und eine lange Liste weiterer Hiflsmittel die im Tierfachhandel zu erwerben sind und auf vielen Hundeplätzen noch zu sehen sind.

Wichtig zu beachten ist aber auch, dass ein bewusstes Erschrecken des Hundes, Anbrüllen, Einschüchtern, Isolieren und Verängstigen dazu gehört. Sehr bekannt und gebräuchlich ist in diesem Zusammenhang auch noch der altbekannte "Alpha-Wurf" oder das über die Schnauze fassen zur Maßregelung. Auch diese Liste ließe sich beliebig erweitern.



Welche Gründe sprechen gegen den Einsatz von Gewalt?

Es gibt viele gute Gründe gegen den Einsatz von Gewalt!


Umsetzung:

Um Strafe erfolgreich im Training einsetzen zu können, muss diese:

  • stark genug sein das Verhalten sofort zu beenden

  • immer bei dem unerwünschten Verhalten erfolgen

  • sofort (innerhalb 1-3 Sekunden) angewandt werden


Fehlverknüpfungen:

Wir wissen nicht, ob der Hund wirklich das unerwünschte Verhalten mit der Strafe verknüpft oder nicht doch auch uns als Menschen oder Außenreize wie andere Hunde, Kinder oder die Umgebung mit der Strafe in Verbindung bringt.


Schmerzen und negative Emotionen:

Auch Hunde empfinden - genau wie wir Menschen - Schmerzen und negative Emotionen. Demzufolge sollte man - genau wie bei Menschen - Gewalt auch bei Hunden ablehnen!


Vertrauensverlust:

Wenn wir den Hund strafen und Gewalt anwenden, verliert der Hund das Vertrauen in uns als verlässlichen Sozialpartner. Und genau dieses Vertrauen brauchen wir für eine gute Beziehung zu unseren Hunden!


Gewalt führt zu Gegengewalt:

Wenn wir den Hund immer wieder in Situationen bringen, in dem er mit Gewalt konfrontiert wird, muss der Hund reagieren! Dies kann er entweder tun, indem er alles über sich ergehen lässt und immer passiver und hilfloser wird, oder indem er sich irgendwann wehrt! Das heißt wenn wir dem Hund gegenüber Gewalt anwenden, ist eine häufige Folge Aggression beim Hund und die Gewalt eskaliert immer weiter.


Warum wird immer noch soviel Gewalt im Hundetraining eingesetzt?

Bei all diesen guten Gründen gegen Gewalt, warum wird denn dann immer noch soviel Gewalt im Hundetraining eingesetzt?

  • Vielen Hundebesitzern muss zu Gute gehalten werden, dass sie es nicht besser wissen. Früher wurde üblicherweise mit Strafe trainiert und so ist einfach noch viel Unwissen vorhanden.

  • Ein weiterer Grund ist Überforderung im Umgang mit dem Hund. In dem Moment wo Hundehalter Gewalt anwenden sind sie oft in einer Situation, in der sie sich nicht anders zu helfen wissen. Sie sind genervt, gereizt, verägert und wollen schnell handeln.

  • Gewaltanwendung ist selbstbelohnend für den Hundehalter. Wenn eine Strafe eingesetzt wird, kriegt der Hundehalter sofort das Gefühl, es funktioniert und der Hund hört mit dem unerwünschten Verhalten auf. Dass dieses Verhalten jedoch nur unterdrückt und somit nicht weg ist, kommt erst später ans Tageslicht.


Um dieses Unwissen und diese Hilflosigkeit in Wissen über gutes Training umzuwandeln, biete ich regelmäßige Vorträge und Seminare sowie das praktische Training an! Es gibt hunderte von tollen Möglichkeiten, mit positiver Verstärkung auch unerwünschtes Verhalten abzustellen und Spaß am Training mit dem Hund zu bekommen. Bei gutem Training geht auch dies oftmals in kurzer Zeit und jeder Hundehalter kann lernen, ohne Gewalt zu trainieren und den Hund zu erziehen!


Hundetraining mit positiver Belohnung - hier in Form von Spielen
Spiel und Spaß im Training


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